Was Segelfliegen kostet

 

Auch wenn Fliegen im Verein deutlich günstiger ist als in einer Flugschule, umsonst ist es leider nicht. Schließlich müssen die Versicherungen ebenso bezahlt werden wie Reparaturen und Wartung. Und auch das Fluggelände und die Hallen müssen unterhalten werden. Dann entstehen noch Kosten für die Vereinsverwaltung und natürlich Beiträge an den Verband. Schließlich lässt sich auch die Winde nicht ohne Kosten betreiben. Und diese Kosten müssen alle auf die Mitglieder umgelegt werden. Wie viel das für den Einzelnen ist, hängt ganz davon ab, womit und wie viel man fliegt. Für Jugendliche (bis 21 Jahre) gibt es einige Vergünstigungen.

 

Wie viel nun ein Flugschein kostet, lässt sich pauschal leider nicht sagen, da jeder unterschiedlich schnell lernt. Erfahrungsgemäß belaufen sich die monatlichen Fluggebühren auf rund 50 - 60 €. Wer regelmäßig am Flugbetrieb teilnimmt, kann nach anderthalb Jahren seinen Flugschein in den Händen halten. Zum ersten Alleinflug startet man allerdings oft schon nach wenigen Monaten. Die Gebührenordnung der SFG Wershofen kann man beim Vorstand anfragen.

  • für jedes genutzte Flugzeugmuster des Vereins ist eine jährliche Flugzeugpauschale zu entrichten. Die Höhe dieser Pauschale ist je nach Flugzeugtyp unterschiedlich und nur für die Flugzeuge fällig, die man in der entsprechenden Saison genutzt hat. Ein Anfänger nutzt in der Regel nur das Muster ASK-21.
  • mit der Startgebühr für den Windenstart bzw. den Flugzeugschlepp werden die Betriebskosten der Winde und des Schleppflugzeuges bezahlt.
  • Für die Flugzeit werde je nach Flugzeugtyp unterschiedlich hohe Fluggebühren berechnet. Maximal zahlt man pro Flug fünf Stunden.
  • Jedes Mitglied muss eine festgelegte Anzahl von Baustunden (=Winterarbeit) für den Verein leisten, die alternativ auch bezahlt werden können.
  • Jeder aktive Pilot wird für Flugbetriebsdienste eingeteilt, je nach Qualifizierung als Windenfahrer, Seilfahrer, Flugleiter oder Fluglehrer. Diese können nur auf Antrag alternativ auch bezahlt werden.

Winterarbeit und Theorieunterricht

Nach der Flugsaison, die von März bis Oktober stattfndet, endet der organisierte Flugbetrieb. Geflogen wird jetzt nur noch mit dem Motorsegler oder im Flugzeugschlepp, wenn das Wetter es zulässt. Nun beginnt ein weiterer wichtiger Teil des Jahres: die Winterarbeit. Sie ist für uns wichtig, da wir in dieser Zeit Flugzeuge, Winde und andere Arbeitsgeräte warten, instand setzen und renovieren. Ebenso führen wir Arbeiten an Gebäuden und am Fluggelände durch. Hier zeigt sich, dass Piloten nicht nur fliegen, sondern auch arbeiten können. Jedes Mitglied muss 35 Baustunden und 6 Pflichtdienste für den Verein leisten oder alternativ bezahlen. Zu den Baustunden gehören nicht nur die Arbeiten an Flugzeugen und Gerätschaften, sondern auch das Aufräumen des Flugplatzes, das Erarbeiten von Promotion (z.B. der Bau eines Karnevalswagens), das Erstellen von Internetseiten oder Vorbereitungen für unseren Flugtag. Da ist für jeden etwas dabei. Pflichtdienste können als Fluglehrerdienste, Flugleiterdienste oder Windendienste geleistet werden. Ein Pflichtdienst beträgt 4,5 Stunden.

Lernen kann man natürlich auch was: Werkstattleiter, die auf Lehrgängen das nötige Wissen um den Flugzeugbau erworben haben, stehen stets mit Rat und Tat zur Seite. Für diejenigen, die einen Beruf im Luftfahrtbereich anstreben, ist die Winterarbeit mit Sicherheit sehr interessant. Man erwirbt Fertigkeiten im Umgang mit Glasfaserkunststoff, Holz oder auch Metall und lernt, einen Motorsegler oder ein Segelflugzeug zu warten.

 

Für die Flugschüler hingegen heißt es büffeln, denn auch die Theorie will gelernt sein und wird von den Fluglehrern in den Fächern Meteorologie, Navigation, Luftrecht, Technik, Aerodynamik, Menschliches Leistungsvermögen und Verhalten in besonderen Fällen unterrichtet. In regelmässigen Abständen werden auch Lehrgänge zum Erwerb des Funksprechzeugnisses durchgeführt.

 

Es brauch aber niemand zu befürchten, dass er nach dem Stress auf der Arbeit nun auch in seiner Freizeit Stress hat, denn das ganze läuft doch eher in lockerer Atmosphäre ohne Leistungsdruck ab, schließlich soll es ja auch Spaß machen. Doch gemacht werden müssen die Arbeiten, denn würde man alles "professionell" machen lassen, würde das die Fliegerei doch erheblich verteuern. Und wenn im Frühjahr dann alle notwendigen Arbeiten erledigt sind, heißt es wieder "Start frei" in eine neue Flugsaison.